Fasten und Yoga Österreich: Mein Erfahrungsbericht
Zum Jahreswechsel waren mein Mann und ich in Andalusien. Ich erinnere mich noch genau an die erste Nachricht, die ich las, als wir in Wien landeten: Meine Ausbildnerin Lisa fragte mich, ob ich Zeit hätte, ein Fasten und Yoga Retreat im Burgenland, dem sonnigsten Bundesland von Österreich, zu begleiten. Ich hatte noch nie heilgefastet, aber in dem Moment stand fest: Das wird eines meiner neuen Erlebnisse in diesem Jahr! Welche Bedenken ich hatte und wie meine Erfahrung war, erfährst du in diesem Artikel. Am Ende gibt’s auch ein Video als Einblick in unser Yoga Programm!
Pläne schmieden für Fasten und Yoga in Österreich
Kurz, nachdem ich mich telefonisch mit ihr in Verbindung gesetzt hatte, lernte ich die Fastenleiterin Angelika Hager, die seit vielen Jahren die Fastenbegleitung auf solchen Retreats durchführt, persönlich kennen. Sie erklärte mir den Ablauf ihrer Fasten und Yoga Wochen, die sie schon an unterschiedlichen Orten in Österreich abgehalten hat und die Grundprinzipien der Buchinger Methode.
Als sie mich fragte, ob ich schon einmal gefastet hätte, was ich verneinte, erkundigte sich, ob ich ebenfalls fasten würde. Ich sagte ohne Umschweife ja – es kam für mich gar nicht in Frage, die einzig Essende zu sein, worüber sie sichtlich erleichtert war. Wir verstanden uns also auf Anhieb und so stand schnell fest, dass wir die Woche zusammen durchführen würden.
Meine größten Sorgen vor der Fasten und Yoga Woche
Nun schien die Fastenwoche im Jänner ja noch weit weg. Als sie sich dann aber Mitte April mit großen Schritten näherte und ich mit der Stundenvorbereitung für die Yogaklassen begann, war sie immer präsenter in meinem Kopf. Meine Sorgen kreisten immer wieder um dieselben Themen: Würde ich großen Hunger leiden? Würde ich es trotz Hunger schaffen, zu schlafen? Und wie würde mein Kreislauf reagieren? Immerhin hatte ich ja täglich zwei Yogaklassen zu unterrichten.
Ich tauschte mich mit Freundinnen aus, die bereits gefastet hatten, und sie alle fanden beruhigende Worte. Meine Sorgen konnten sie mir jedoch nur bedingt nehmen, denn offenbar reagiert jeder Körper anders und meiner hatte bisher eben maximal basengefastet. Daher klammerte ich mich insgeheim an einen Grashalm: Sollten alle Stricke reißen, müsste ich eben mit Angelika besprechen, wie ich das Fasten früher beenden könnte.
Außerdem reduzierte ich in den Wochen vor dem Fasten meinen Koffeinkonsum schrittweise. Da mir No Coffee einige Zeit zuvor ein kostenloses Probierpaket geschickt hatte, startete ich 4 Wochen vor dem Fasten, auf den Kaffee mit 75% Koffein umzusteigen. Drei Wochen davor ging ich zu 50% über, zwei Wochen vorher wechselte ich auf 25% und in der Woche vor dem Fasten trank ich – zumindest zu Hause – den Kaffee mit 0%, also den gänzlich entkoffeinierten (und immer noch sehr schmackhaften).
Die Aufregung steigt: Letzte feste Nahrung
Angelika und ich trafen einander am Anreisetag vergangenen Freitag schon am frühen Nachmittag in der Landhofmühle im Südburgenland, um uns gemeinsam auf die bevorstehende Fasten Yoga Woche vorbereiten zu können. Später lernte ich vor ersten Yogaklasse die Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Teilen Österreichs und sogar aus Deutschland kennen.
Der überwiegende Teil hatte schon einmal oder mehrmals mit Angelika gefastet, doch abgesehen von mir waren noch weitere vier Frauen zum ersten Mal mit und hatten zum Großteil auch noch keine Fastenerfahrung. Beim „letzten Abendmahl“ plauderten wir und waren alle gespannt, wie wir uns in den nächsten Stunden und Tagen fühlen würden.
Das Fasten und Yoga Programm beginnt
Ab dem nächsten Tag hatten wir ein buntes Programm. Nach dem morgendlichen Kneippen im Bach, das den Kreislauf anregte, folgte eine aktivierende Yogastunde. Noch lag das Essen ja nicht lang zurück, daher klappte das Unterrichten gut. Danach bekamen wir unseren Abführtee und mittags folgte ein Fastencocktail aus Obst und Gemüse.
Im Anschluss machten wir während der Mittagspause erstmals einen Leberwickel, bevor es zum Nachmittagsworkshop ging. Wir stellten Körperöle her, die uns während der Fastenwoche weiter begleiten würden. Wenig später gab es auch schon die Abendbrühe. Erstaunlich schmackhaft stellte sie den Magen komplett zufrieden.
Wir beschlossen den Abend mit einer Yin Yoga Einheit. Vor dem Schlafengehen spürte ich nochmals in mich hinein. Sehr erstaunt stellte ich fest, dass ich keinen Hunger hatte. In meinem Tagebuch steht: „Momentan könnte ich natürlich schon etwas essen, habe aber kein arges Bedürfnis danach.“ Es folgte eine durchwachsene Nacht, doch ich schaffte es dennoch, einige Stunden zu schlafen und wachte somit halbwegs ausgeruht auf.
Die Ängste schwinden: Der Fastenstoffwechsel setzt ein
An den weiteren vier Fastentagen stellte ich mir den Wecker meistens auf sieben Uhr, war aber teilweise schon lang davor auf. Tagsüber blieb ich dennoch fit – scheinbar braucht man während des Fastens einfach weniger Schlaf, da der Körper weniger belastet wird.
Ab dem zweiten Tag merkte in der Früh ich meinen etwas schwächeren Kreislauf, war aber nie kurz vorm Umkippen. Zusätzlich zum Yoga und Kneippen bauten wir für die bessere Durchblutung auch das Trockenbürsten des Körpers in unsere Morgenroutine ein.
Um zehn Uhr gab es jeweils einen Cocktail in der Chakrenfarbe des Tages, bevor wir uns mit einer ortskundigen Dame zum Spazieren bzw. Walken aufmachten. Denn viel Bewegung ist wichtig, damit der Körper Fett statt Muskeln verbrennt! Zurück in der Landhofmühle war bald Zeit für die mittägliche Fastenbrühe.
Die Mittagspause wurde mit Leberwickel, Nickerchen und Freizeit verbracht, bevor um 15 Uhr das Nachmittagsprogramm startete. Die Workshops waren vielseitig und interessant, u.a. zu den Themen Schönheit, Zellgesundheit und Ernährung nach dem Fasten. An anderen Tagen war der Nachmittag frei, sodass wir die Gegend erkunden oder die Seele baumeln lassen konnten.
Abends gab es eine weitere Fastenbrühe in passender Farbe, bevor wir zum Tagesausklang zusammen beim Yin Yoga entspannten. Viele gingen daraufhin direkt schlafen. Ich hielt mich aber lieber noch mit Duschen, Reisetagebuch schreiben und lesen wach, um am nächsten Morgen nicht noch zeitiger aufzuwachen.
An den ersten Fastentagen verspürte ich gar keinen Hunger oder maximal 2 oder 3 von 10 auf meinem persönlichen Hungergefühl Index. Durch das dichte Programm und das viele Trinken waren wir super abgelenkt und je länger das so ging, desto geringer wurde meine Sorge, ich könnte nicht durchhalten. Erst am letzten Fastentag kletterte mein Hunger kurzfristig auf 5/10, doch auch das ging schnell vorbei. Mein Hunger blieb somit, wie es mir erfahrenere Fasterinnen prophezeit haben, während der gesamten Zeit absolut erträglich.
Mein Körper ist anders
Was ebenso wie der Hunger ausblieb, war ein Fastentief. Üblicherweise rechnet man damit, dass der Körper am zweiten oder dritten Vollfastentag unangenehme Reaktionen zeigt. Manchen wird übel, andere haben Kopfweh, wieder andere kämpfen mit seelischen Verstimmungen. Erstaunlicherweise blieb mir das alles erspart – ich fühlte mich die ganze Zeit über wohl und glücklich.
Im Gegenzug blieb aber auch das himmeljauchzende Hoch, von dem manche beim Fasten berichten, aus. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich schon von Grund auf ein sehr fröhlicher Mensch bin 🙂 Mir hat es also an nichts gefehlt.
Fazit nach meiner ersten Fasten und Yoga Woche
Auf jeden Fall hat die Woche mein Bewusstsein für Essen geschärft, meinen Geschmackssinn intensiviert und mir geholfen, einige Glaubenssätze loszulassen. War ich bisher immer der Meinung, ich müsse drei Mal täglich essen wegen meines Kreislaufs und ich könne auf gar keinen Fall mit leerem Magen schlafen gehen, habe ich mich in dieser Woche selbst eines besseren belehrt.
Es war spannend, sich selbst auf diesem Weg besser kennenzulernen. Ich hatte das ganze, neben dem Arbeitsaspekt, nämlich durchaus auch als Selbsterfahrungstrip gesehen und bin froh, es ausprobiert zu haben. Und ich darf nächstes Jahr im Juni wieder mitkommen zur gemeinsamen Fasten und Yoga Woche an einem wunderschönen Ort in Österreich – darauf freue ich mich schon jetzt!
Noch mehr Einblicke mit Video & nächste Termine
In meinem Instagram Highlight findest du jede Menge Einblicke in den Ablauf meiner ersten Fasten und Yoga Woche in Österreich. Außerdem bekommst du mit diesem Yin Yoga Video einen Einblick in unsere Abendpraxis am Retreat!
Wenn du auch einmal dabei sein magst, abonniere meinen Newsletter und erfahre als Erste*r, sobald die Buchung für den nächsten Termin möglich ist.