Frauenhände entzünden eine Kerze während der Raunächte

Raunächte

Update 19.12.2024: Nun auch mit 13 Wünsche Ritual, Raunächte Playlists und Meditation zum Loslassen. Und auch heuer gibt es wieder einen Yoga & Journaling Workshop während der Raunächte – Infos findest du ganz unten!

Die Raunächte sind eine alte germanische und keltische Tradition, die noch heute in vielen Teilen Europas zelebriert wird. Ob die Raunächte als Zeit der Besinnung und des Nachdenkens über das vergangene Jahr gesehen oder als Fest der Freude und des Feierns betrachtet werden, hängt von örtlichen und kulturellen Unterschieden und nicht zuletzt an den Vorlieben jedes Einzelnen ab. Ich lade dich ein, die Raunächte heuer ganz bewusst so zu verbringen, wie es dir momentan am stimmigsten erscheint. In diesem Artikel gebe ich dir einige Anregungen dazu mit – samt geführter Meditation und 30 Minuten Yogavideo.

Wann sind die Raunächte?

Die Raunächte bezeichnen mancherorts die Nächte von der Wintersonnenwende am 21. Dezember bis zum Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Eine andere Überlieferung besagt, dass die Raunächte sich aus der Differenz der Tage des Sonnenjahres (365 Tage) und des Mondjahres (354 Tage) ergeben und es sich somit um die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönigstag handelt.

Jede Raunacht beginnt und endet zur gleichen Zeit wie der zugehörige Kalendertag, dauert also von 00:00 bis 23:59. Der Begriff „Raunächte“ kommt übrigens von rauh (wild), von Rauch/Räuchern („Rauchnächte“) und vom mittelhochdeutschen rûch (pelzig) für die haarigen Dämonen, die zu dieser Zeit ihr Unwesen treiben sollen.

Was macht die Raunächte so besonders?

In dieser Zeit glaubte man früher, dass die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Geisterwelt besonders dünn sind und man mit den Verstorbenen in Kontakt treten kann. Während der Raunächte wurden in vielen Kulturen spezielle Rituale durchgeführt, um die Geister der Verstorbenen zu besänftigen und ihnen zu danken. Dies geschah, indem beispielsweise Feuer entzündet, Räucherungen durchgeführt oder Opfergaben dargebracht werden. Oftmals wurden während dieser Zeit auch Orakel befragt, um die Zukunft vorherzusagen und die richtigen Entscheidungen für das neue Jahr treffen zu können.

Anders ausgedrückt, wird der Schleier zwischen der Welt des Offensichtlichen und des Feinstofflichen in dieser Zeit transparenter. Während der Raunächte fällt es daher häufig leichter, innezuhalten und in sich hinein zu spüren. Sie sind daher ein guter Zeitpunkt, um sich auf das neue Jahr vorzubereiten und Wünsche und Ziele für das kommende Jahr zu formulieren.

Welche Rituale passen zu den Raunächten?

Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die unterschiedlichsten Bräuche für die Raunächte entwickelt. Nichts davon muss, alles kann: Suche dir aus den Vorschlägen gerne ein oder mehrere Impulse aus, um die Jahreszeit für dich so stimmig wie möglich zu gestalten.

13 Wünsche Ritual

Bei diesem Ritual schreibst du zuerst 13 Wünsche fürs neue Jahr auf 13 kleine Zettel und rollst sie ein. Dann ziehst du in jeder der zwölf Raunächte von 25. Dezember bis 5. Jänner, zum Beispiel immer zum Sonnenuntergang, eines der Röllchen, ohne dir den darin enthaltenen Wunsch anzusehen. Ich halte vor dem Ziehen die Schale mit den Röllchen gerne in den Händen, während ich in den Schein einer Kerze blicke und mir ein besonderes Lied anhöre – auf Spotify habe ich eine Raunächte Playlist erstellt, die für jeden der zwölf Tage einen passenden Song enthält. Alternativ kannst du auch mit deinen Händen das Dhyana Mudra formen, darin das gezogene Röllchen halten und mit geschlossenen Augen einen Moment der Stille genießen. Dann verbrennst du den gezogenen Wunsch in einer Feuerschale, um seine Erfüllung ans Universum abzugeben. Lass dich überraschen, welcher Wunsch nach den zwölf Abenden übrig bleibt. Seine Erfüllung darfst du im kommenden Jahr nämlich selbst in die Hand nehmen!

Traumtagebuch für die Losnächte

Die zwölf Raunächte zwischen Weihnachten und Dreikönigstag stehen symbolisch für die zwölf Monate des neuen Jahres. Sie werden auch „Losnächte“ genannt, da sie die Ereignisse des jeweiligen Monats „losen“, also vorhersagen sollen. Wenn du möchtest, lege ein „Raunächte-Traumtagebuch“ an, damit du deine Träume der jeweiligen Raunacht festhalten kannst. Womöglich enthalten diese eine Botschaft für dich. Lege dein Traumtagebuch am besten zusammen mit einem Stift direkt auf dein Nachtkästchen. So kannst du deine Träume gleich nach dem Aufwachen notieren – noch bevor du irgend etwas anderes tust und den Traum dabei vielleicht vergisst.

Räuchern als Raunachts Ritual

Für die Tradition des Räucherns benötigst du keine spezielle Ausrüstung. Wenn du möchtest, kannst du einfach eine schöne Kerze oder ein Räucherstäbchen anzünden. Oder aber du besorgst dir Räucherkohle, ein Räucherstövchen, eine Räucherschale oder eine Räucherpfanne sowie Räucherwerk – Blüten, Harze, Hölzer, Kräuter – deines Geschmacks.

Achte beim Räuchern darauf, dass die Kohlenglut nicht zu heiß ist, um dein Räucherwerk nicht zu verbrennen. Optimal ist die Glut, wenn sie eine weiße Schicht gebildet hat. Räuchere dann zuerst mit Harz und erst im Anschluss mit Kräutern und Blüten.

Alternativ kannst du Kräuter, Blüten und Flechten auch mit einem Räuchersieb über einem Teelicht verräuchern. Achte auch dabei auf die richtige Dosierung der Hitze, um dein Räucherwerk nicht zu verbrennen – es sollte nur leicht rauchen. Wichtig: Verwende nur Naturmaterialien und lasse dein Räucherwerk nie unbeaufsichtigt!

Reflexionsübungen für die Raunächte

Die Raunächte eignen sich gut dafür, das zurückliegende Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Vielleicht möchtest du dir ein schönes Notizbuch zulegen oder in dein Tagebuch schreiben, um eine oder mehrere der folgenden Übungen zur Reflexion des Jahres auszuführen:

  • Liste die Erfahrungen, Menschen und Dinge, für die du dankbar bist, auf.
  • Notiere, was du in diesem Jahr gelernt hast.
  • Schreib auf, was du heuer zum ersten Mal gemacht hast.
  • Halte fest, welche neuen Gewohnheiten du dieses Jahr begonnen hast und welche davon du beibehalten willst.
  • Erstelle eine Liste an Kandidaten für dein persönliches Wort des Jahres und wähle eines davon feierlich.
  • Schreibe Dir auf, was Du in diesem Jahr noch loslassen möchtest und verbrenne den Zettel.

Visualisierung & Manifestation während der Raunächte

Wie bereits beschrieben dienen die Raunächte auch dem Ausblick auf das kommende Jahr. Hier einige Übungen zur Visualisierung und Manifestation für deine Wünsche und Träume für das neue Jahr:

  • Schreibe deine 3 Wünsche für das neue Jahr auf: Einen für dich, einen für deine Liebsten und einen für die Welt.
  • Notiere, was du im neuen Jahr verwirklichen möchtest. Wozu möchtest du dir heute in einem Jahr gratulieren?
  • Beschreibe ausführlich, wie es sich anfühlen wird, deine Ziele erreicht zu haben. Deine Empfindungen vorwegzunehmen ist der wichtigste Schlüssel zur Manifestation!
  • Halte schriftlich fest, wer oder was dich im neuen Jahr dankbar, glücklich und gesund machen wird.
  • Liste mögliche Worte des Jahres für das kommende Jahr und kröne den Sieger.

Ein gemeinsames Innehalten gibt es auch heuer wieder bei meinem „Reflect & Manifest“ Yoga & Journaling Workshop am Sonntag, 29. Dezember 2024, von 17:15 bis 18:15 sowohl live via Zoom als auch vor Ort im Rising High Studio.

Meditation für die Raunächte

Um die Kraft der Gedanken in den Vordergrund zu rücken, ist Meditation ein wunderbares Mittel. Im Rahmen meines Online Yoga Festivals im Frühjahr habe ich eine Meditation zur Manifestation angeleitet. Diese kannst du gerne auch während der Raunächte genießen:

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Yoga für die Raunächte

Auch Yoga ist ein wunderbares Ritual für die Raunächte. Hier empfiehlt sich eine Yogapraxis, die es dir erlaubt, hineinzuspüren und genau auf deine Bedürfnisse und Reaktionen zu achten. finde Auf YouTube findest du eine Playlist mit dem passenden Yogavideo für jede Raunacht.

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